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Integreat App
Zusammenarbeit mit Kommunen – Integreat App

Mit der mehrsprachigen Integreat App können Kommunen Geflüchtete mit lokalen Informationen für ein gutes Ankommen versorgen. Lesen Sie hier, wie eine langfristige Zusammenarbeit von Integreat mit verschiedenen Kommunen in ganz Deutschland entstanden ist.

Mit Kommunen haben wir Partner, die bereit sind, den Marathon der erfolgreichen, nachhaltigen Integrationsarbeit mitzulaufen. Andere Organisation werden sich über einen gewissen Zeitraum immer stärker verändern müssen, Kommunen sind ein toller, nachhaltiger Anker für Innovationen.

Daniel Kehne, Projektkoordinator Integreat App

Das Sozialunternehmen Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH schafft mit der Integreat App ein Angebot, das Geflüchtete bei dem Einstieg in eine neue Gesellschaft unterstützt. Mit der mehrsprachigen digitalen App können Kommunen neu zugewanderte Menschen mit lokalen Informationen für ein gutes Ankommen versorgen.

Die Idee

Die Idee zu Integreat wuchs aus ehrenamtlichem Engagement im Jahr 2015. Von Beginn an gab es verschiedene Projektpartner:innen, darunter die TU München, diverse Integrationsvereine, sowie guten Kontakt mit der Kommune Augsburg. 2016 wurde die Digitalfabrik gGmbH gegründet.

Die entwickelte App hilft zugewanderten Menschen dabei, sich in einer neuen Umgebung trotz Sprachbarrieren zurecht zu finden. Sie erleichtert Kommunen die Integrationsarbeit und unterstützt Integrationsbeauftragte ihre Arbeit schnell und effizient zu gestalten.

Wie konnte sich die Integreat App in ganz Deutschland verbreiten?

Durch verschiedene Presseartikel, unter anderem in der Süddeutschen Zeitung erlangte das Projekt deutschlandweite Bekanntheit. So sind andere Kommunen neben Augsburg auf die Integreat App aufmerksam geworden und haben Anfragen gestellt, das Angebot gegebenenfalls auch bei sich mitaufzunehmen. Der Service des Sozialunternehmens wird mittlerweile in mehr als 70 Kommunen genutzt.

Durch direkte Ansprache, Vorstellung des Projektes in Kommunen und eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda entstanden weitere Kontakte, zuerst in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Dabei hat die direkte Ansprache von Bürgermeister:innen und politischen Entscheidungsträgern zum Teil gut funktioniert. Wichtiger war es aber, die richtige Ansprechperson in einer Kommune zu finden, die sich für das Thema von Integreat begeistert. Eben dies ist häufig leider gar nicht so einfach.

Eine der größten Herausforderungen war es, einen ersten Auftrag einer Kommune zu erhalten und über die Grenzen von Bayern hinaus bekannt zu werden. Durch verschiedene Presseartikel wurde das Angebot deutschlandweit bekannter, was die Nachfrage nach einer Zusammenarbeit steigerte. Dem Finden der ersten Partnerkommune ging ein langer Prozess voraus, der sich sehr gelohnt hat.

Das macht die Arbeit mit Kommunen wertvoll für Integreat

Kommunen sind wie eine Art Brückenkopf der verschiedenen Akteur:innen innerhalb der Gemeinde vernetzt und mobilisiert. Dazu gehören zivilgesellschaftliche Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Bildungseinrichtungen, Schulen, Ämter, aber auch interessierte und aktive Bürger:innen.

Verwaltungen sind bei einer guten Zusammenarbeit ein langlebiger Partner für Sozialunternehmen, wodurch Projekte und Aufträge eine gute Verstetigung erfahren. Integreat konnte zudem feststellen, dass bei einer kontinuierlichen Zusammenarbeit ein informeller Austausch entsteht, der zu neuen Ideen in der Kommune führt. Beispielweise ist hier immer wieder das Know-How von Integreat zum Thema Digitalisierung sehr gefragt. Diese Faktoren machen die Zusammenarbeit von Sozialunternehmen und Kommunen für beide Seiten attraktiv.

Gewonnene Erkenntnisse

Erfahrungen aus der Arbeit mit Kommunen

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Es lohnt sich, direkt den Kontakt zu kommunalen Vertreter:innen zu suchen. Um herauszufinden, wer die richtige Person sein könnte, hilft es, sich die Verwaltungsstrukturen in der Kommune und bereits genutzte Förderprogramme anzusehen. Je nach Unternehmensausrichtung ist eventuell ein passendendes Förderprogramm dabei, z.B. Smart City oder in Bereichen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit. Das Team von Integreat sprach häufig mehrere Referate an, die thematisch passen könnten, sodass die Vorstellung der möglichen Projekte bei mehreren Personen ankam. Zu beachten ist, dass hier die Vorlaufzeiten bis zu ein Jahr in Anspruch nehmen können.

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Um einen ersten Auftrag mit einer Kommune zu akquirieren kann es hilfreich sein, gezielt nach Kommunen zu suchen, die sich bereits mit dem Thema soziale Innovation, Nachhaltigkeit, etc. beschäftigen. Dadurch haben Kommunen bereits einen ersten Zugang zu dem Thema und sind offen für Neues.

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Das eigene Sozialunternehmen durch verschiedenen Aktionen mit Hilfe von Presseartikeln in der lokalen & deutschlandweiten Presse bekannt zu machen, ist sehr hilfreich, um die eigene Sichtbarkeit zu steigern.

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Für die Integreat App war Mund-zu-Mund-Propaganda für den Erfolg des Projektes ein wichtiger Faktor. Gute Netzwerke helfen dabei, das Interesse für das eigene Sozialunternehmen bei der Zielgruppe zu wecken.

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Für den Erfolg der Integreat App war es wichtig, Referenzen zu haben, mit denen sich z.B. kleinere Kommunen und Landkreise identifizieren können. Konkret heißt das: Durch die Zusammenarbeit mit Kommunen in einer ähnlichen Größe oder mit benachbarten Landkreisen war es für einzelne Gemeinden eher vorstellbar, dass es auch in der eigenen Kommune die notwendigen Ressourcen und notwendigen Mittel für eine Zusammenarbeit gibt.

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Integreat hat sich auch auf Ausschreibungen beworben, die im Vorfeld mit den Kommunen besprochen wurden. Ein Bieterdialog mit einer interessierten Kommune hilft, Vorurteile abzubauen und Ausschreibungen zum Teil so anzupassen, dass sie für die spezifischen Leistungen eines Sozialunternehmens passend sind.

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Hilfreich für den Aufbau eines guten ersten Kontakts mit Kommunen ist es, zu verstehen, welche Angebote für die Kommunen gut verwendbar sind und sich dort in kommunalen Strukturen verstetigen können.

Tools & Materialien

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Allgemeines

Warum lohnt sich nachhaltige Beschaffung mit Sozialunternehmen?

Weiterführende Links

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Ansprechpartner:in
Daniel Kehne, Projektkoordinator
Integreat App,

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