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Baruth/Mark
Mehr Nachhaltigkeit & nachhaltige Beschaffung für Baruth/Mark durch eine Personalstelle

In Baruth/Mark konnte mit der Schaffung der Personalstelle des Koordinators für kommunale Entwicklungspolitik viel Engagement für Nachhaltigkeit und nachhaltige Beschaffung entstehen. Entscheidend dafür waren politischer Wille und eine starke Motivation, das Thema in der Kommune zu verankern. Mittlerweile konnte die Personalstelle verstetigt werden.

„Die Stelle als Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik bringt das Thema Nachhaltigkeit auf positive Weise in die Kommune Baruth/Mark ein. Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie betreiben wir als Kommune Daseinsvorsorge im Sinne des Generationenvertrages.“

Karsten Wittke, Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik Baruth/Mark

Mehr Nachhaltigkeit & nachhaltige Beschaffung mit dem Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

In Baruth/Mark in Brandenburg gibt es seit 2018 einen Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik, gefördert durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Damit verfolgt Baruth/Mark das Ziel, strategisch nachhaltiger zu arbeiten. Zusätzlich nimmt die Gemeinde seit 2020 an dem Projekt Global Nachhaltige Kommune Brandenburg teil, in dem die strategische Verankerung der Agenda 2030 im kommunalen Verwaltungshandeln im Vordergrund steht. Beide Programme geben Unterstützung, sodass verschiedene Aktivitäten und Projekte zum Thema Nachhaltigkeit in der Kommune umgesetzt werden können.

Menschen vor einer Planzenwand

Seit 2016 gibt es das Angebot der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global für einen Zuschuss zu Personalressourcen für kommunales entwicklungspolitisches Engagement. Die sogenannte Stelle zur „Koordination kommunaler Entwicklungspolitik“ (Kepol) wird aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

 

Wie ist das Engagement in Baruth/Mark entstanden?

Wie so oft beim Thema Nachhaltigkeit begann die Erfolgsgeschichte in Baruth/Mark mit persönlichem Engagement. Karsten Wittke, bildender Künstler, gründete 2004 mit dem I-KU (Institut zur Entwicklung des ländlichen Kulturraums e. V.) einen Verein, der zahlreiche partizipative Kunst- und Kulturprojekte mit Bürger:innen in der Kommune durchführte. Das Thema Nachhaltigkeit zog sich durch viele Aktivitäten des Kunst- und Kulturvereins, was lokal zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema führte.

Über die Jahre entstand zudem ein guter Kontakt zur Kommune und zu Bürgermeister Peter Ilk. Mit dem Ziel, mehr Nachhaltigkeit auch in die kommunale Arbeit einzubringen, entstand so die Idee der Schaffung einer Stelle für die Koordination kommunaler Entwicklungspolitik. Der Grundstein für die Aktivitäten des Koordinators für kommunale Entwicklungspolitik war damit gelegt. 2018 wurde die Stelle erfolgreich bei der SKEW beantragt. Sie leistet seitdem einen wichtigen Beitrag dazu, das entwicklungspolitische Engagement der Kommune auszubauen und wegweisende Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und nachhaltige Beschaffung anzustoßen.

  • Inspiration für mehr Nachhaltigkeit in der Kommune – Welche Projekte wurden bisher umgesetzt?

    Bei fast Null gestartet, konnte Herr Wittke als Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik verschiedenste Projekte umsetzen, unter anderem mit der Partnerkommune Murun in der Mongolei zu Themen wie Abwasserentsorgung und Wasserversorgung.

  • Eine Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit

    Das erste Projekt war, nach einer breiten Bestandsaufnahme in der Kommune Baruth/Mark, eine Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit. Diese richtete sich an Bürger und Bürger:innen, Verwaltungsmitarbeiter:innen der Gemeinde, Kinder und Jugendliche sowie weitere Akteur: innen aus der Kommune und der Region. Der Ausstellungsaufbau orientierte sich an Konzepten von Fridays for Future. Kernthema waren die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.

  • Bürgerdialogformat

    Als weiterer wichtiger Meilenstein wurde in 2019 ein Bürgerdialogformat entwickelt, das in regelmäßigen Abständen sehr erfolgreich über einen Zeitraum von 3 Jahren stattfand. Themen, die zur Sprache kamen, waren unter anderem Mobilität, Energieversorgung, Müllvermeidung und nachhaltiges Bauen. Aus diesem Format wurde eine Nachhaltigkeitsstrategie für Baruth/Mark entwickelt, mit Berücksichtigung der Ideen der Bürger:innen und zivilgesellschaftlicher Organisationen.

     

  • Bewerbung auf das Projekt Global Nachhaltige Kommune Brandenburg

    2020 folgte die Bewerbung auf das Projekt Global Nachhaltige Kommune, Brandenburg, wodurch neue Möglichkeiten für Handlungsempfehlungen zur Agenda 2030 entstehen konnten.

Welche Aktivitäten sind im Rahmen des Projektes Global Nachhaltige Kommune Brandenburg bisher entstanden?

Das Projekt Global Nachhaltige Kommune Brandenburg ist ein weiteres Angebot der SKEW an Gemeinden, Städte und Landkreise, mit dem Ziel, sich konkret bei der Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie beraten und unterstützen zu lassen. Orientierung dafür ist die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen. Die Ziele umfassen Themen wie Nachhaltige Städte und Gemeinden, Klimaschutz, Verantwortungsvoller Konsum und Geschlechter-Gleichheit. Aktivitäten, die im Projektzeitraum angestoßen wurden:

1
Sensibilisierung mit bedruckten Trinkbechern

Wiederverwendbare Plastikbecher wurden mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung bedruckt und anschließend bei Dorffesten ausgegeben. Damit konnten die Bürger:innen auf Themen der Nachhaltigkeit auf eine neue Art und Weise aufmerksam gemacht werden.

2
Entwicklung kommunaler Nachhaltigkeitsprojekte und -aktionen

Unter anderem wurden ein Regionalmarkt mit Produkten aus der Region, Bildungsprojekte mit den Schulen vor Ort, Streuobstwiesen mit alten Sorten und ein Kreativ-Hub mit Co-Working-Space ins Leben gerufen. Zudem schuf das Dezernat für Nachhaltigkeit und Tourismus das Angebot eines Bürgerbusses.

3
Neue Wege im Umgang mit Wasser, Boden, Holz

Eine Frage, die in der Kommune intensiv bearbeitet wird, ist der Umgang mit den eigenen Ressourcen, insbesondere Holz. Dazu wurde im Rahmen eines Dialogformats die aktuelle und zukünftige Nutzung der Wälder mit lokalen Holzbetrieben und verschiedenen Expert:innen diskutiert.

Insgesamt werden Wasser, Boden, Holz und deren Nutzung in der Region stark von der Kommune in den Blick genommen, auch in Hinblick auf den Klimawandel. Fragen wie: „Wie werden unsere Nahrungsmittel erzeugt?“ und „Wie wird der Boden genutzt?“ werden mit verschiedenen Kolleg:innen aus der Kommune gemeinsam betrachtet, um eine Strategie für Baruth/Mark zu entwickeln

4
Strategie für nachhaltige und faire Beschaffung

Im September 2021 wurde eine Umfrage zum Stand der nachhaltigen und fairen Beschaffung durchgeführt. Dabei wurden die verschiedenen Verwaltungen der Gemeinde befragt wie sie einkaufen und wo sie beschaffen. Anhand der Ergebnisse wird eine gemeinsame Strategie für die Beschaffung mit Zuständigkeiten entwickelt.

Gewonnene Erkenntnisse

Empfehlungen & Herausforderungen aus den Erfahrungen der Stadt Baruth/Mark

1

Durch das Förderprogramm der SKEW konnte die Personalstelle für einen Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik geschaffen werden, sodass dem Thema Nachhaltigkeit in der kommunalen Arbeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden kann.

2

Das Engagement des Bürgermeisters war entscheidend für die Schaffung der Stelle für den Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik. Durch einen Stadtverordnetenbeschluss wurde das Thema Nachhaltigkeit auf der politischen Agenda verankert. Die Bemühungen hier kamen aus einer Frauengruppe der Grünen und der Bürgerschaft von Baruth/Mark.

3

Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen konnte das Thema Nachhaltigkeit in seiner Komplexität den Bürger:innen näher gebracht werden. Danach können Themen wie nachhaltige Beschaffung oder auch die Einbindung von Sozialunternehmen angegangen werden.

4

Durch die Bürgerdialogformate zu unterschiedlichen Themen wurden die Bürger:innen regelmäßig befragt und einbezogen. Ihre Ideen wurden in die Nachhaltigkeitsstrategie der Kommune aufgenommen.

5

In Baruth/Mark wurden zahlreiche Projekte erarbeitet und umgesetzt, die vielen Menschen einen neuen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit boten, z.B. eine Ausstellung, Bildungsprojekte und Dialogformate.  Hier zeigte sich eine große Offenheit der Kommune.

Ansprechpartner:in
Karsten Wittke
Baruth/Mark,

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