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Wie kann ich Fairtrade-Stadt werden?

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Foto von Ploegerson

Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Das Engagement der vielen Menschen zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, und dass jede und jeder etwas bewirken kann. In Deutschland gibt es aktuell 782 Faitrade Towns. Lesen Sie weiter, wie auch Ihre Kommune Fairtrade Town werden kann:

Wie kann meine Kommune Fairtrade Stadt werden?

Als Fairtrade-Stadt können sich Städte, kreisfreie Städte, Stadtbezirke, Gemeinden, Verbandsgemeinden, Kreise, Regionen, Inseln und Bundesländer bewerben. Die Teilnahme an der Fairtrade-Towns Kampagne ist kostenfrei. Für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann die Entwicklung seiner Stadt zur Fairtrade-Stadt anstoßen. Nachfolgend werden die 5 Kriterien kurz vorgestellt. Weitere Informationen und das Registrierungsformular finden sich auf der Fairtrade Town Webseite.

5 Kriterien um Fairtrade Stadt zu werden

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Transfair e.V. bietet einen Katalog mit Formulierungen an, was in einem Ratsbeschluss für Fairen Handel beachtet werden sollte. Das Beispiel von Neuruppin verdeutlicht, welche Grundsätze wichtig sind und wie die Formulierungen aussehen können. Die Mindestformulierungen sind:

  • Die Kommune XY beschließt, an der Kampagne Fairtrade-Towns teilzunehmen und die Auszeichnung als Fairtrade-Town anzustreben. Hierzu sollen die fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne erfüllt werden.
  • Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im Büro der/des (Ober-) Bürgermeister*innen bzw. im Büro des Landrats oder der Landrätin werden Fairtrade Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel ausgeschenkt.

Der Bewerbung ist eine beglaubigte Kopie des Ratsbeschlusses beizulegen.

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Die Steuerungsgruppe sollte aus mindestens 3 Akteuren aus den Bereichen Zivilgesellschaften, Politik und Wirtschaft bestehen. Die Aufgabe der Steuerungsgruppe ist es die Aktivitäten in der Kommune vor Ort zu planen, Ziele zu setzen und diese im Dialog mit Bürger:innen und der Politik umzusetzen, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Die Steuerungsgruppe in Neuruppin besteht aus 11 Mitgliedern. Die Zusammensetzung ist im Ratsbeschluss nachzulesen.

Um dieses Kriterium nachzuweisen, ist eine Liste aller Mitglieder der Steuerungsgruppe, mit Insititution und Unterschrift dem Antrag beizulegen. Eine Vorlage findet sich auf der Fairtrade Town Webseite. Nach der Gründung einer Steuerungsgruppe kann bereits das Registrierungsformular für Ihre Kommune bei Fairtrade Towns Kampagne ausgefüllt werden.

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Vorgabe ist, dass mindestens 2 Produkte aus fairem Handel in lokalen Einzelhandelsgeschäften, Cafés und Restaurants angeboten werden. Der Umfang entscheidet sich mit der Einwohnergröße Ihrer Kommune. Auf der Webseite von Transfair e.V. gibt es einen Kalkulator. Beispielsweise für eine Kommune mit 30.000 Einwohnern, sind es 6 Einzelhandelsgeschäfte, 3 Gastronomiebetriebe, 1 Schule, 1 Kirche- / Glaubensgemeinschaft, 1 Verein in denen faire Produkte angeboten werden müssen, um das Kriterium zu erfüllen.

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Bei diesem Kriterium geht es darum den fairen Handel in öffentliche Einrichtungen zu bringen und sichtbar zu machen. In Schulen und Vereinen, sowie Kirchen- und Glaubensgemeinschaften werden Bildungs- und Informationsangebote umgesetzt und faire Produkte angeboten. Einmal im Jahr setzen Akteur:innen eine Aktion zum Thema fairer Handel um. Auch hier ist die Kommunengröße entscheidend und im Kalkulator auf der Fairtrade Towns Webseite kann der Bedarf geprüft werden.

In der Bewerbung ist eine Liste mit Aktivitäten, am besten mit Unterschriften der beteiligten Akteure mit aufzunehmen.

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Dieses Kriterium ist ein sehr wichtiger Teil der Fairtrade Town Kampagne, um auf Aktionen und Ereignisse vor Ort aufmerksam zu machen. Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten in Ihrer Kommune. Wichtig ist die Einbindung der lokalen Medien, die regelmäßig in der Presse über die Fairtrade Aktivitäten berichten.

Den Bewerbungsunterlagen sind Presseartikel hinzuzufügen.

 

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